Montag, 5. April 2004

Vienna Calling 3/2004

Vienna Calling 03/2004

… am zehnten Todestag von Kurt Cobain aus der Stadt, in deren 16. Bezirk, in Ottakring nämlich, das bekannte Ottakringer Bier gebraut wird. Soviel also zur Auflösung des Sechzehnerblech-Rätsels aus der letzten Vienna Calling. Am schnellsten geantwortet hat übrigens die Leserin, die wohl am weitesten weg wohnt. Und es ist -nebenbei bemerkt- ganz schön teuer, so eine blöde Bierdose per Luftpost nach New York zu schicken. Aber damit rechnet ja keiner… Die zweite Antwort kam dann prompt von ihrem Bruder, was allerdings keine Aussage über den Bierkonsum in der Familie zulässt, wie ich finde, sondern allerhöchstens über die Verbundenheit mit Wien. Die vierte Antwort kam von ihrem Vater.

Bei Google gibt es drei Treffer für „Sechzehnerblech“. Und was für welche:

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"[…] doch was sie zu sagen hatten, hatte Gewicht. Und das jetzt nicht unbedingt deswegen, weil ihr schwerster Körperteil die Zunge war. "Heast loß eam in Ruah, in Bladn", herrschte zum Beispiel der leicht Aufgedunsene in der angerotzten Schnürlsamthose die Kassaschnitte an, "waun eich dea net so vü von dem Sechzehnerblech okaufn tatat, miassat da Wenckheim a Joint Venture mitn Trodat eigeh. Wengan stempin geh."
Worauf diese leicht verwirrt in die Runde blickte: "Was bitte ist ein Sechzehnerblech?" Keine Ahnung von Warenkunde, was ich immer sag. "Ein Sechzehnerblech, liebe Frau Supermarktfachfrau", klärte ich sie und wahrscheinlich auch die Filialchefin und etliche andere ratlos Dreinblickende auf, "ein Sechzehnerblech ist eine Ottakringer Bierdose, kloa? Blech wegen der Dosn, und sechzehn, weil die Ottakringer Brauerei im sechzehnten Bezirk, also in Ottakring, steht. Sunst warats a normales Aluweckerl. Comprende? […]"

(aus „Übern Koholek“, )
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Diesen Monat wählen die Österreicher einen neuen Präsidenten. Bzw. eine Präsidentin, denn auch die polyglotte Außenministerin Benita Ferrero-Waldner stellt sich zur Wahl. Und macht Werbung damit, dass sie mit 101 Staatschefs in deren jeweiliger Landessprache parlieren kann. Woraufhin D., der sich wohl immer noch nicht von Wien trennen kann, etwas verwundert sagte: „Mit dieser Werbung soll sie Dolmetscherin werden.“

Trotz allem sich immer noch nicht von Wien trennen kann anscheinend auch ich mich nicht, denn mein Vertrag wurde erst einmal wieder bis Ende April verlängert. 2004. Was natürlich eine unglaubliche Planungssicherheit gibt, aber nun gut, man gewöhnt sich an alles…

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And I forget just why I taste
Oh yeah, I guess it makes me smile
I found it hard, it was hard to find
Oh well, whatever, nevermind

(Nirvana, “Nevermind”)
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Ich wünsche euch allen noch eine schöne kurze Woche und frohe Ostern!

Bis demnächst, viele Grüße, küss die Hand und Baba,
derherrmoeller

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Kann man ein Land ernst nehmen, das aussieht wie ein Schnitzel?
-Wienerische Schmankerl-

„Soll ich den Kaffee (Betonung auf der 2. Silbe) für den Filter reiben?“ –

„Den Kaffee (Betonung auf der 1. Silbe) mahlen?“

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