Das mit der täglichen Berichterstattung klappt nicht so ganz wie ich mir das vorgestellt habe. In der Tat sind die Tage eher lang und die Pausen kurz. Und während dieser ist der einzige Internetrechner meist belegt, entweder von A. aus Berlin (von dem wir denken, dass er sich bewirbt) oder I. aus Mazedonien (von der wir denken, dass sie Liebeskummer hat). Beide Annahmen beruhen selbstverständlich lediglich auf unbestätigten Gerüchten, wobei wir aber eine der im Kurs „Öffentlichkeitsarbeit“ gelernten Methoden bereits praktisch angewendet haben: Scheue Dich nicht, Deine Kernaussage möglichst oft zu wiederholen. Also werden aus Gerüchten allgemein anerkannte Fakten...
Die Kurse beginnen jedenfalls um acht und enden meist gegen 20 Uhr, danach Abendessen und ein Gutenachtbier. Abgesehen von den Parties schon ein wenig Ferienlageratmosphäre. Die 23 anderen Kursteilnehmer sind ziemlich bunt zusammengewürfelt, aber allesamt ganz nett und mit ziemlich interessanten Hintergründen. Unter anderem den Bürgermeister der norddeutschen Stadt W., genannt „der Mayor“, den kroatischen Polizisten K., der echte Freundschaft daran misst, ob man gemeinsam eine Leiche beseitigen würde, oder die Hamburger Richterin C., die das Schanzenviertel für einen „echt üblen Stadtteil“ hält. Und, um das Bild abzurunden, ein paar Leute, die in Afrika Typhus, Malaria, Raubüberfälle oder sogar Autopannen gut überstanden haben.
Neben einigen Lektionen in interkultureller Kommunikation, erster Hilfe oder der sogenannten zivil-militärischen Kooperation (CIMIC) haben wir uns bisher im brandenburgischen Wald beim Offroad-Training mit Landrovern festgefahren, in Übungs-TV-Interviews die Zukunft ganzer afrikanischer Staaten in Frage gestellt, wurden von Polizisten in gestellte Kneipenschlägereien verwickelt und von maskierten Banditen mit vorgehaltener Kalashnikov aus Autos gezogen. Und im See schwimmen war ich auch schon mal.
Und obwohl ich Rollenspielen bis jetzt eher kritisch gegenüberstand, muss ich sagen, dass diese doch erstaunlich intensiv sind und realistisch sein können. Insofern sehe ich dem Training in Hammelburg ab Sonntag jetzt auch eher mit gemischten Gefühlen entgegen...
Freitag, 9. September 2005
Sonntag, 4. September 2005
Der Weg nach Schmöckwitz
Auf vielfachen Wunsch werde ich in den nächsten zwei Wochen mal versuchen, mehr oder weniger regelmäßig von meinem Basic Peacekeeping Training Course in Schmöckwitz und Hammelburg zu berichten.
Heute ging es los nach Schmöckwitz. Die ICE Fahrt aus Dortmund habe ich überwiegend schlafend zur Regeneration von der vorabendlichen Geburtstagsparty verbracht. Nach einem kurzen Stop und Treffpunkt am Bahnhof Zoo und der Feststellung, dass es dort wahrscheinlich gefährlicher ist als in den meisten Feldmissionen („Um ein Eis zu essen langt die Zeit wohl nicht mehr, aber vielleicht kannst Du dich ja um die Ecke noch schnell überfallen und ausrauben lassen...“) wurde dann der Bus nach Schmöckwitz bestiegen.
Das just am Vortag neu eröffnete Stück Autobahn gebührend bewundernd (Wenn es die nicht gegeben hätte, hätte Maik, der Busfahrer, uns allen auch noch die Rentenpolitik erläutert. Dank Autobahn kommen wir nur bis zur Bildungsmisere.) verließen wir Berlin und ließen die Zivilisation hinter uns. Was uns dann allerdings erwartete war doch eher überraschend. Während wir uns am Zoo noch fragten, ob wir wohl Doppel- oder doch eher Sechsbettzimmer bekommen und zum Frühstück Hagebuttentee aus Edelstahlkannen erwartet haben, liegt die Berliner Akademie Schmöckwitz eigentlich recht zauberhaft an einem See mit Bootsanleger. Und wir haben tatsächlich Einzelzimmer, meins sogar mit Blick auf den See, wo ich vor dem Abendessen jetzt noch einmal kurz langzuschlendern gedenke.
Heute ging es los nach Schmöckwitz. Die ICE Fahrt aus Dortmund habe ich überwiegend schlafend zur Regeneration von der vorabendlichen Geburtstagsparty verbracht. Nach einem kurzen Stop und Treffpunkt am Bahnhof Zoo und der Feststellung, dass es dort wahrscheinlich gefährlicher ist als in den meisten Feldmissionen („Um ein Eis zu essen langt die Zeit wohl nicht mehr, aber vielleicht kannst Du dich ja um die Ecke noch schnell überfallen und ausrauben lassen...“) wurde dann der Bus nach Schmöckwitz bestiegen.
Das just am Vortag neu eröffnete Stück Autobahn gebührend bewundernd (Wenn es die nicht gegeben hätte, hätte Maik, der Busfahrer, uns allen auch noch die Rentenpolitik erläutert. Dank Autobahn kommen wir nur bis zur Bildungsmisere.) verließen wir Berlin und ließen die Zivilisation hinter uns. Was uns dann allerdings erwartete war doch eher überraschend. Während wir uns am Zoo noch fragten, ob wir wohl Doppel- oder doch eher Sechsbettzimmer bekommen und zum Frühstück Hagebuttentee aus Edelstahlkannen erwartet haben, liegt die Berliner Akademie Schmöckwitz eigentlich recht zauberhaft an einem See mit Bootsanleger. Und wir haben tatsächlich Einzelzimmer, meins sogar mit Blick auf den See, wo ich vor dem Abendessen jetzt noch einmal kurz langzuschlendern gedenke.
Mittwoch, 31. August 2005
Dass unser neuer Nachbar...
...ein wenig komisch ist, ist uns gleich am Anfang schon aufgefallen. Aber dass er als er einfach nicht mehr auftauchte bereits verhaftet war, das hatten wir dann doch nicht erwartet.
Der Mieter der Wohnung neben unserem Buero betrieb jedenfalls einen grossen Aufwand als er einzog. Innenarchitekten gestalteten die Raeume der Penthousewohnung in der Wiener Innenstadt mit bestimmt 200qm neu, Maler weissten Flure und Tueren, nachdem alle Leitungen neu unter Putz verlegt wurden, Musiker und Opernsaengerinnen gingen ein und aus... Das ganz normale Treiben im Hause eines erfolgreichen Opernintendaten eben. Vielleicht ein bischen spleenig, aber, mein Gott, man war halt eben in Wien.
Das einzige Problem mit diesem Opernintendanten, der seinen Nachnamen selbst in Kafka aenderte, war, dass er eben kein Opernintendant war, sondern ein abgebrochener Baeckerlehrling. Der, als ihm sein Schwindel ueber den Kopf wuchs, einfach verschwand und daraufhin in Wien-Liesing verhaftet wurde. Weil er einen Schaden von mehreren hundertausend Euro verursacht hat, unter anderem durch unbezahlte Mietrechnungen.
Topfplanzn und Designermoebel wurden dann in den folgenden Tagen wieder abgeholt. Aber wenigstens haben wir jetzt einen frischgestrichenen Flur und Tueren...
Kuess die Hand,
derherrmoeller
Einge Links mit Presseberichten:
Der Standard, 16.08.2005
Die Kronenzeitung
ORF
Die Presse
Der Mieter der Wohnung neben unserem Buero betrieb jedenfalls einen grossen Aufwand als er einzog. Innenarchitekten gestalteten die Raeume der Penthousewohnung in der Wiener Innenstadt mit bestimmt 200qm neu, Maler weissten Flure und Tueren, nachdem alle Leitungen neu unter Putz verlegt wurden, Musiker und Opernsaengerinnen gingen ein und aus... Das ganz normale Treiben im Hause eines erfolgreichen Opernintendaten eben. Vielleicht ein bischen spleenig, aber, mein Gott, man war halt eben in Wien.
Das einzige Problem mit diesem Opernintendanten, der seinen Nachnamen selbst in Kafka aenderte, war, dass er eben kein Opernintendant war, sondern ein abgebrochener Baeckerlehrling. Der, als ihm sein Schwindel ueber den Kopf wuchs, einfach verschwand und daraufhin in Wien-Liesing verhaftet wurde. Weil er einen Schaden von mehreren hundertausend Euro verursacht hat, unter anderem durch unbezahlte Mietrechnungen.
Topfplanzn und Designermoebel wurden dann in den folgenden Tagen wieder abgeholt. Aber wenigstens haben wir jetzt einen frischgestrichenen Flur und Tueren...
Kuess die Hand,
derherrmoeller
Einge Links mit Presseberichten:
Der Standard, 16.08.2005
Die Kronenzeitung
ORF
Die Presse
Mittwoch, 24. August 2005
So bleiben die Piefkes garantiert draußen
Einen Test fuer alle Oesterreichkenner und solche, die es werden wollen, findet sich hier. Viel Erfolg!
Vienna Calling 02/2005
Vienna Calling 2/2005
… aus der Stadt, in der gerade der Herbst begonnen hat. Und mit diesem an den Universitäten die Einschreibefristen für das Wintersemester.
Da nun der EUGH allerdings die Zulassungsbeschränkungen für Ausländer aufgehoben hat, haben die Ösis Angst vor der Invasion der Piefkestudenten, vor allem in ZVS-Studiengängen wir Medizin. Um dies zu verhindern hat die Medizinische Fakultät nun angeblich einen allgemeinen Eingangstest erstellt, wie der SPIEGEL aufdeckte, mit Fragen wie dieser:
“Ein wamperter Tschecherant steht blunznfett mit einer Eitrigen auf einem Fensterbankl im Mezzanin. Sind notfallmedizinische Maßnahmen aus ärztlicher Sicht angezeigt?”
(http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,370548,00.html)
Auch sonst findet eine Zuwanderung deutscher Arbeitnehmer statt, wie ein Bekannter von mir, ein deutscher Architekt, der in Wien arbeitet, erfahren musste: Sein Chef bat ihn, sich mal mit den Zimmerleuten zu unterhalten, die seien schließlich ebenfalls deutsche „Gastarbeiter“. Österreich ist eben doch das bessere Deutschland.
----------------------------------------------------------------
„Habe Angela Merkel übrigens im hiesigen [deutschen] Staatsfernsehen gesehen. ‚Staat’ muss betont werden, da in diesem Schwellenland trotz aller wirtschaftlichen Probleme Privatfernsehen existiert. In Österreich heißt ‚Fernsehen’ fast ausschließlich ‚staatlich’. Die Mediensituation bei uns ähnelt der in Kasachstan, ist nur nicht ganz so liberal.“
(Alfred Dorfer, Süddeutsche Zeitung, 24.08.2005)
----------------------------------------------------------------
Die letzte Woche habe ich auf einem Segelboot in der Ostsee verbracht und bin nun stolzer Inhaber eines Sportbootführerscheins. Fehlt nur noch das Boot und in Wien natürlich eindeutig auch die See. Den Schein bestanden hat übrigens auch der endfünfzigjährige Bus- und Straßenbahnfahrer aus Frankfurt/Oder, der mit an Bord war. Und das obwohl er der Auffassung war, dass „die Fragen vereinzelt so kompliziert sind, dass icke manchmal ja jarnich weeß, wie ick mir ausdrücken soll.“ Insgesamt eher eine der skurrileren, aber liebenswerten, Persönlichkeiten, die ich so getroffen habe. Jedenfalls waren ein paar Tage Ostsee und Schleswig-Holstein wieder mal sehr schön. Sowas bekommen die hier unten ja nicht hin…
Die ersten beiden Septemberwochen werde ich dann in Berlin-Schmöckwitz und Hammelburg auf friedenssichernde Auslandseinsätze und Wahlbeobachtungen vorbereitet werden, ich bin sehr gespannt, was das wird. Bis jetzt konnte ich mich von Bundeswehrkasernen ja einigermaßen fernhalten, aber ich befürchte, das klappt nun nicht mehr. Wenn ich das richtig verstanden habe, werde ich dort Autofahren lernen und auf eine Karriere als Geiselnehmer vorbereitet, aber ich werde euch auf dem laufenden halten, ob dies wirklich so gedacht ist.
----------------------------------------------------------------
Derherrmoeller im Internet:
http://derherrmoeller.blogspot.com/
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In Wien werde ich nun wohl doch noch mindestens bis zum Frühling bleiben (weil Winter in Wien so schön sind…), und wer diese Gelegenheit noch einmal zu einem Besuch nutzen möchte, ist natürlich immer herzlich willkommen.
Bis demnächst, viele Grüße, küss die Hand und Baba,
euer Christian
---------------------------------------------------------------
Kann man ein Land ernst nehmen, das aussieht wie ein Schnitzel?
-Wienerische Schmankerl-
blunznfett – sturzbetrunken (ugs.)
Eitrige – Käsekrainer (Bratwurst mit Kaesefuellung, siehe Vienna Calling 2/2004f.)
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24.08.2004
… aus der Stadt, in der gerade der Herbst begonnen hat. Und mit diesem an den Universitäten die Einschreibefristen für das Wintersemester.
Da nun der EUGH allerdings die Zulassungsbeschränkungen für Ausländer aufgehoben hat, haben die Ösis Angst vor der Invasion der Piefkestudenten, vor allem in ZVS-Studiengängen wir Medizin. Um dies zu verhindern hat die Medizinische Fakultät nun angeblich einen allgemeinen Eingangstest erstellt, wie der SPIEGEL aufdeckte, mit Fragen wie dieser:
“Ein wamperter Tschecherant steht blunznfett mit einer Eitrigen auf einem Fensterbankl im Mezzanin. Sind notfallmedizinische Maßnahmen aus ärztlicher Sicht angezeigt?”
(http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,370548,00.html)
Auch sonst findet eine Zuwanderung deutscher Arbeitnehmer statt, wie ein Bekannter von mir, ein deutscher Architekt, der in Wien arbeitet, erfahren musste: Sein Chef bat ihn, sich mal mit den Zimmerleuten zu unterhalten, die seien schließlich ebenfalls deutsche „Gastarbeiter“. Österreich ist eben doch das bessere Deutschland.
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„Habe Angela Merkel übrigens im hiesigen [deutschen] Staatsfernsehen gesehen. ‚Staat’ muss betont werden, da in diesem Schwellenland trotz aller wirtschaftlichen Probleme Privatfernsehen existiert. In Österreich heißt ‚Fernsehen’ fast ausschließlich ‚staatlich’. Die Mediensituation bei uns ähnelt der in Kasachstan, ist nur nicht ganz so liberal.“
(Alfred Dorfer, Süddeutsche Zeitung, 24.08.2005)
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Die letzte Woche habe ich auf einem Segelboot in der Ostsee verbracht und bin nun stolzer Inhaber eines Sportbootführerscheins. Fehlt nur noch das Boot und in Wien natürlich eindeutig auch die See. Den Schein bestanden hat übrigens auch der endfünfzigjährige Bus- und Straßenbahnfahrer aus Frankfurt/Oder, der mit an Bord war. Und das obwohl er der Auffassung war, dass „die Fragen vereinzelt so kompliziert sind, dass icke manchmal ja jarnich weeß, wie ick mir ausdrücken soll.“ Insgesamt eher eine der skurrileren, aber liebenswerten, Persönlichkeiten, die ich so getroffen habe. Jedenfalls waren ein paar Tage Ostsee und Schleswig-Holstein wieder mal sehr schön. Sowas bekommen die hier unten ja nicht hin…
Die ersten beiden Septemberwochen werde ich dann in Berlin-Schmöckwitz und Hammelburg auf friedenssichernde Auslandseinsätze und Wahlbeobachtungen vorbereitet werden, ich bin sehr gespannt, was das wird. Bis jetzt konnte ich mich von Bundeswehrkasernen ja einigermaßen fernhalten, aber ich befürchte, das klappt nun nicht mehr. Wenn ich das richtig verstanden habe, werde ich dort Autofahren lernen und auf eine Karriere als Geiselnehmer vorbereitet, aber ich werde euch auf dem laufenden halten, ob dies wirklich so gedacht ist.
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Derherrmoeller im Internet:
http://derherrmoeller.blogspot.com/
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In Wien werde ich nun wohl doch noch mindestens bis zum Frühling bleiben (weil Winter in Wien so schön sind…), und wer diese Gelegenheit noch einmal zu einem Besuch nutzen möchte, ist natürlich immer herzlich willkommen.
Bis demnächst, viele Grüße, küss die Hand und Baba,
euer Christian
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Kann man ein Land ernst nehmen, das aussieht wie ein Schnitzel?
-Wienerische Schmankerl-
blunznfett – sturzbetrunken (ugs.)
Eitrige – Käsekrainer (Bratwurst mit Kaesefuellung, siehe Vienna Calling 2/2004f.)
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24.08.2004
Donnerstag, 21. April 2005
Vienna Calling 01/2005
Vienna Calling 01/2005
… aus der Stadt, deren innerer Bezirk nicht für urbanes Wohnen gedacht ist, sondern lediglich eine Kulisse für internationale Besucher, Diplomaten und Geschäftsreisende, japanische Touristen und italienische Schulklassen darstellt.
----------------------------------------------------------------
"Die jungen Leute in Wien kommen mit siebzig auf die Welt und leben sich dann auf fünfzig herunter."
(André Heller)
----------------------------------------------------------------
Wo manche große Unternehmen sich eine Kantine, einen Betriebskindergarten oder einen Sportverein zulegen, gönnt sich die internationale Gemeinschaft in Wien mal eben eine komplette Innenstadt. Oper inklusive.
Jedenfalls im Frühling kann man zu dieser Erkenntnis gelangen, denn der 1. Bezirk ähnelt mehr einer Art historistischem Disneyland denn echten Wohnhäusern. Wo sonst sieht man noch Kutschen auf den Strassen?
Im Winter und sonntags ist allerdings geschlossen.
Das einzige, was in der Nähe meiner Wohnung übrigens sonntags geöffnet hat – die meisten Cafes eingeschlossen –, ist der jüdische Supermarkt um die Ecke. Falls mich also zukünftig mal das Verlangen nach gefilte Fisch oder koscheren Mazzen überraschend an einem Sonntag überkommt, weiß ich jetzt wo ich mich eindecken kann.
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Derherrmoeller jetzt auch im Internet:
http://derherrmoeller.blogspot.com/
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Wie ihr alle sicher gehört habt, ist ein Deutscher nach einer undurchsichtigen Wahl in ein hohes Amt gewählt worden. Max-Peter Ratzel ist seit Februar der neue Direktor von Europol, der Polizeibehörde der EU.
Achja, und: habemus papam. Oder „Wir sind Papst!“, wie die BILD-Zeitung titelt, passend zur Fußballpartystimmung auf dem Petersplatz. Die englische „Sun“ hingegen meint 78 Jahre in einer Schlagzeile verdichten zu können: „From Hitleryouth to Papa Ratzi“.
„Oh mein Gott!“ (taz)
Bis demnächst, viele Grüße, küss die Hand und Baba,
derherrmoeller
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Kann man ein Land ernst nehmen, das aussieht wie ein Schnitzel?
-Wienerische Schmankerl-
Kieberer – Polizei, Udels
Sandler - Obdachloser
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… aus der Stadt, deren innerer Bezirk nicht für urbanes Wohnen gedacht ist, sondern lediglich eine Kulisse für internationale Besucher, Diplomaten und Geschäftsreisende, japanische Touristen und italienische Schulklassen darstellt.
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"Die jungen Leute in Wien kommen mit siebzig auf die Welt und leben sich dann auf fünfzig herunter."
(André Heller)
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Wo manche große Unternehmen sich eine Kantine, einen Betriebskindergarten oder einen Sportverein zulegen, gönnt sich die internationale Gemeinschaft in Wien mal eben eine komplette Innenstadt. Oper inklusive.
Jedenfalls im Frühling kann man zu dieser Erkenntnis gelangen, denn der 1. Bezirk ähnelt mehr einer Art historistischem Disneyland denn echten Wohnhäusern. Wo sonst sieht man noch Kutschen auf den Strassen?
Im Winter und sonntags ist allerdings geschlossen.
Das einzige, was in der Nähe meiner Wohnung übrigens sonntags geöffnet hat – die meisten Cafes eingeschlossen –, ist der jüdische Supermarkt um die Ecke. Falls mich also zukünftig mal das Verlangen nach gefilte Fisch oder koscheren Mazzen überraschend an einem Sonntag überkommt, weiß ich jetzt wo ich mich eindecken kann.
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Derherrmoeller jetzt auch im Internet:
http://derherrmoeller.blogspot.com/
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Wie ihr alle sicher gehört habt, ist ein Deutscher nach einer undurchsichtigen Wahl in ein hohes Amt gewählt worden. Max-Peter Ratzel ist seit Februar der neue Direktor von Europol, der Polizeibehörde der EU.
Achja, und: habemus papam. Oder „Wir sind Papst!“, wie die BILD-Zeitung titelt, passend zur Fußballpartystimmung auf dem Petersplatz. Die englische „Sun“ hingegen meint 78 Jahre in einer Schlagzeile verdichten zu können: „From Hitleryouth to Papa Ratzi“.
„Oh mein Gott!“ (taz)
Bis demnächst, viele Grüße, küss die Hand und Baba,
derherrmoeller
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Kann man ein Land ernst nehmen, das aussieht wie ein Schnitzel?
-Wienerische Schmankerl-
Kieberer – Polizei, Udels
Sandler - Obdachloser
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Mittwoch, 22. Dezember 2004
Vienna Calling 9/2004
Vienna Calling 9/2004
… aus der Stadt, mit der ueberbordenden Weihnachtsdekoration und dem Weihnachtsmarkt-Overkill. Sogar das Rathaus wurde in einen riesigen Adventskalender mit 24 Tuerchen in der Fassade verwandelt. Und im Postamt schlaengelt sich die Schlange bis vor die Tuer.
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Derherrmoeller jetzt auch im Internet:
http://derherrmoeller.blogspot.com/
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Zur weihnachtlichen Postverteilung hier mal ein kleiner Dialog aus Schnitzlers „Weiten Land“ (die es uebrigens gerade im Kieler Schauspielhaus gibt):
Serknitz: Briefe schon da?
Rosenstock: Noch nicht Herr v. Serknitz.
Serknitz: Aber die Post war doch schon vor mehreren Stunden hier oben.
Rosenstock: Aber bis sortiert wird Herr v. Serknitz....
Serknitz: Sortiert? Setzen Sie mich dahin und ich sortiere Ihnen den
gesamten Einlauf in einer Viertelstunde. Das ist so typisch die
österreichische Schlamperei. Und da beklagt ihr Euch über den schlechten
Fremdenverkehr.
Rosenstock: Wir klagen nicht Herr v. Serknitz, wir sind überfüllt.
Serknitz: Ihr verdient die Gegend nicht, sage ich.
Rosenstock: Aber wir haben sie, Herr v. Serknitz.
Ich wuensche euch ein paar schoene Weihnachtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und nur das allerbeste fuer 2005.
Bis demnächst, viele Grüße, küss die Hand und Baba,
derherrmoeller
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Kann man ein Land ernst nehmen, das aussieht wie ein Schnitzel?
-Wienerische Schmankerl-
Aschanti - Erdnuesse
äußerln gehen - mit dem Hund Gassi gehen
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22.12.2004
… aus der Stadt, mit der ueberbordenden Weihnachtsdekoration und dem Weihnachtsmarkt-Overkill. Sogar das Rathaus wurde in einen riesigen Adventskalender mit 24 Tuerchen in der Fassade verwandelt. Und im Postamt schlaengelt sich die Schlange bis vor die Tuer.
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Derherrmoeller jetzt auch im Internet:
http://derherrmoeller.blogspot.com/
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Zur weihnachtlichen Postverteilung hier mal ein kleiner Dialog aus Schnitzlers „Weiten Land“ (die es uebrigens gerade im Kieler Schauspielhaus gibt):
Serknitz: Briefe schon da?
Rosenstock: Noch nicht Herr v. Serknitz.
Serknitz: Aber die Post war doch schon vor mehreren Stunden hier oben.
Rosenstock: Aber bis sortiert wird Herr v. Serknitz....
Serknitz: Sortiert? Setzen Sie mich dahin und ich sortiere Ihnen den
gesamten Einlauf in einer Viertelstunde. Das ist so typisch die
österreichische Schlamperei. Und da beklagt ihr Euch über den schlechten
Fremdenverkehr.
Rosenstock: Wir klagen nicht Herr v. Serknitz, wir sind überfüllt.
Serknitz: Ihr verdient die Gegend nicht, sage ich.
Rosenstock: Aber wir haben sie, Herr v. Serknitz.
Ich wuensche euch ein paar schoene Weihnachtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und nur das allerbeste fuer 2005.
Bis demnächst, viele Grüße, küss die Hand und Baba,
derherrmoeller
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Kann man ein Land ernst nehmen, das aussieht wie ein Schnitzel?
-Wienerische Schmankerl-
Aschanti - Erdnuesse
äußerln gehen - mit dem Hund Gassi gehen
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22.12.2004
Montag, 13. Dezember 2004
"Das war eine schöne Party,...
...Darling, oh, die war bon."
Ein paar Photos von demherrmoeller seinen Geburtstag am Samstag findet ihr hier. Den Zugangscode gibt es auf Nachfrage.
Tapfer bleiben,
derherrmoeller
Ein paar Photos von demherrmoeller seinen Geburtstag am Samstag findet ihr hier. Den Zugangscode gibt es auf Nachfrage.
Tapfer bleiben,
derherrmoeller
Montag, 29. November 2004
Playboy
Hier mal ein nicht ganz so guter Artikel ueber Wien:
http://www.playboy.de/PP3G/pp3g.htm?snr=2101.
http://www.playboy.de/PP3G/pp3g.htm?snr=2101.
Freitag, 26. November 2004
Photos
Fuer alle, die es interessiert, habe ich einmal versucht, ein paar Photos aus ein paar Staedten, in denen ich kuerzlich war, hochzuladen.
Es gibt Bruessel,
Warschau
und ein paar wenige Bilder der neuen Wohnung in
Wien.
Der Zugangscode ist jeweils 1234567890 und wenn es auf Interesse stoesst kann ich ja in Zukunft noch ein paar weitere Bilder hochladen.
Tapfer bleiben,
derherrmoeller
Es gibt Bruessel,
Warschau
und ein paar wenige Bilder der neuen Wohnung in
Wien.
Der Zugangscode ist jeweils 1234567890 und wenn es auf Interesse stoesst kann ich ja in Zukunft noch ein paar weitere Bilder hochladen.
Tapfer bleiben,
derherrmoeller
Freitag, 19. November 2004
"hipper Online-Reiseführer mit Gewinnspiel"
Heute habe ich im Newsletter von Air Berlin einen Hinweis auf den angeblich hippen online Reisefuehrer wienlog.de gefunden, eine Art online Tagebuch von zwei deutschen Studenten in Wien. Wie hip das nun wirklich ist, moege jeder fuer sich entscheiden, aber es gibt ein Gewinnspiel, vielleicht gewinnt ja jemand einen Flug nach Wien. Gefragt wird nach dem buergerlichen Namen von Falco, einfach also (siehe Vienna Calling 2/2003).
Baba,
derherrmoeller
Baba,
derherrmoeller
Donnerstag, 4. November 2004
Vienna Calling 8/2004
Vienna Calling 8/2004
… aus der Stadt, in der man Steuern auf Mietverträge bezahlen muss. Dafür habe ich es aber endlich geschafft, aus meiner ausklappbaren Wohnung in eine deutlich angenehmere im 2. Bezirk zu ziehen.
----------------------------------------------------------------
„Mein Herz,
Auf einem Parkettfussboden in Wien,
In Wien,
Mein Verstand,
Verloren zwischen 1. Stock und Mezzanin,
In Wien,
Meine Träume,
Fliegen durch vier Meter hohe Altbauräume,
In Wien…“
(Die Falschen Freunde: „Wien“)
----------------------------------------------------------------
Der 2. Bezirk (oder auch Leopoldstadt) liegt auf der anderen Seite des Donaukanals in der Nähe des Praters und ist – finde ich – ziemlich schön. Der Hauptteil der noch in Wien verbliebenen jüdischen Gemeinde wohnt dort (was man vor allem an der gut bewachten und mit Stahltoren und Stacheldraht gesicherten Schule erkennt), es gibt nette Cafes und Restaurants, 100 Meter Schwarzafrika an der Taborstrasse, den Augarten und den Karmelitermarkt.
Die Wohnung selbst hat ein großes Schlafzimmer und eine große Wohnküche und einen Blick auf Bäume auf dem Hinterhof. Wohnte ich nach vorne raus hätte ich einen Blick aufs Bordell, aber obwohl der Lude (der ziemlich aufdringlich nach Karl Lagerfeld Eau de Toilette riecht) ganz nett zu sein scheint und sogar sein Auto für meinen Umzugsmöbelwagen wegfuhr, sind mir Bäume dann doch lieber als Luden.
Den Fahrstuhl im neuen Haus kann man nur mit einem Schlüssel bedienen, was wir als Anzeichen für die latente Wiener Xenophobie gedeutet haben, die anscheinend schon beginnt bei Leuten, die nicht im selben Haus wohnen.
----------------------------------------------------------------
„Meine kleine Welt wirkt so groß durch den Blick meiner Doppelflügeltür in Wien,
In Wien.
Frau Magister und Herr Diplom-Ingenieur, küss die Hand und grüß Gott,
Das werde ich tun sollte ich ihn sehen in Wien,
In Wien.“
(Die Falschen Freunde: „Wien“)
----------------------------------------------------------------
Meine neue Adresse findet ihr am Ende der Mail. Auch meine Festnetztelefonnummer hat sich geändert, wird aber eh erst nächste Woche frei geschaltet. Fernsehen kommt dann übernächste Woche, Internet noch eine später und meine Stehlampe in sechs Wochen. Aber ans Warten gewöhnt man sich, in Wien.
Mobilnummer und e-Mail sind geblieben und über Besuch und Post freue ich mich auch weiterhin.
Bis demnächst, viele Grüße, küss die Hand und Baba,
derherrmoeller
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Kann man ein Land ernst nehmen, das aussieht wie ein Schnitzel?
-Wienerische Schmankerl-
retournieren - zurückgeben
ansuchen - beantragen
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… aus der Stadt, in der man Steuern auf Mietverträge bezahlen muss. Dafür habe ich es aber endlich geschafft, aus meiner ausklappbaren Wohnung in eine deutlich angenehmere im 2. Bezirk zu ziehen.
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„Mein Herz,
Auf einem Parkettfussboden in Wien,
In Wien,
Mein Verstand,
Verloren zwischen 1. Stock und Mezzanin,
In Wien,
Meine Träume,
Fliegen durch vier Meter hohe Altbauräume,
In Wien…“
(Die Falschen Freunde: „Wien“)
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Der 2. Bezirk (oder auch Leopoldstadt) liegt auf der anderen Seite des Donaukanals in der Nähe des Praters und ist – finde ich – ziemlich schön. Der Hauptteil der noch in Wien verbliebenen jüdischen Gemeinde wohnt dort (was man vor allem an der gut bewachten und mit Stahltoren und Stacheldraht gesicherten Schule erkennt), es gibt nette Cafes und Restaurants, 100 Meter Schwarzafrika an der Taborstrasse, den Augarten und den Karmelitermarkt.
Die Wohnung selbst hat ein großes Schlafzimmer und eine große Wohnküche und einen Blick auf Bäume auf dem Hinterhof. Wohnte ich nach vorne raus hätte ich einen Blick aufs Bordell, aber obwohl der Lude (der ziemlich aufdringlich nach Karl Lagerfeld Eau de Toilette riecht) ganz nett zu sein scheint und sogar sein Auto für meinen Umzugsmöbelwagen wegfuhr, sind mir Bäume dann doch lieber als Luden.
Den Fahrstuhl im neuen Haus kann man nur mit einem Schlüssel bedienen, was wir als Anzeichen für die latente Wiener Xenophobie gedeutet haben, die anscheinend schon beginnt bei Leuten, die nicht im selben Haus wohnen.
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„Meine kleine Welt wirkt so groß durch den Blick meiner Doppelflügeltür in Wien,
In Wien.
Frau Magister und Herr Diplom-Ingenieur, küss die Hand und grüß Gott,
Das werde ich tun sollte ich ihn sehen in Wien,
In Wien.“
(Die Falschen Freunde: „Wien“)
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Meine neue Adresse findet ihr am Ende der Mail. Auch meine Festnetztelefonnummer hat sich geändert, wird aber eh erst nächste Woche frei geschaltet. Fernsehen kommt dann übernächste Woche, Internet noch eine später und meine Stehlampe in sechs Wochen. Aber ans Warten gewöhnt man sich, in Wien.
Mobilnummer und e-Mail sind geblieben und über Besuch und Post freue ich mich auch weiterhin.
Bis demnächst, viele Grüße, küss die Hand und Baba,
derherrmoeller
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Kann man ein Land ernst nehmen, das aussieht wie ein Schnitzel?
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