Donnerstag, 22. Juni 2006

Protus

George W. hat Wien besucht. Oder ist einmarschiert, wie Kritiker angesichts des Aufwandes unken. Seine amerikanischen Kollegen nennen ihn übrigens Protus. Das nämlich steht für "President of the United States". Übrigens das erste Mal seit 27 Jahren dass ein Protus in Österreich war.

Das hieß auch, dass alle Cafes, Restaurants und Geschäfte in der Gegend um die Hofburg einen unfreiwilligen "Schließtag", wie es hier heißt, einlegen mussten. Ein U-Bahnhof wurde geschlossen, die Züge fuhren durch ohne anzuhalten. Die "Zwangspause für Schnitzel und Geschäfte" (Wiener Zeitung) galt aber auch für Kultureinrichtungen: Die Spanische Hofreitschule mit den Lippizzanern blieb ebenso geschlossen wie die Albertina, die Museen in der Hofburg und die Nationalbibliothek.

Auf sämtlichen Strassen vom Flughafen und zur Hofburg herrschte Parkverbot, die Helikopterflotte des Bundesheeres begleitete den Convoy und auch die Umgebung des Interconti-Hotels war abgeriegelt. Eigentlich wollte Bush im Imperial wohnen, dort waren die Suiten jedoch schon an die Rolling Stones vergeben, die ein Konzert in Wien geplant hatten. Konnte ja keiner ahnen, dass Keith Richards von einer Palme fällt.

27 Fahrzeuge begleiteten den gepanzerten Cadillac des Präsidenten in der Autokolonne: von der fahrenden Intensivstation bis zum atombombensicheren, transportablen Bunker. Dazu 5 Köche und eine ungenannte Zahl von Sicherheitsleuten zusätzlich zu den 3000 Wiener Polizisten. Sogar seine eigenen Möbel hatte er mit für sein Hotelzimmer, wird berichtet.

Wenn er demnächst also Angie besuchen kommt (hier schließt sich der Kreis zu den Rolling Stones dann wieder) sollte man einen weiten Bogen um Meck-Pomm machen. (Und jetzt sagt nicht, dass ihr das sowieso macht, das Land ist wirklich ganz schön!)

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