Mittwoch, 12. Oktober 2005

Des Apfels Grossvater


Da die Konferenz erst morgen beginnt haben wir heute ein wenig Zeit, uns die Gegend anzugucken. Im gemieteten Bus geht es zum National Square, zum Panfilov-Park (Panfilov hat dem Mythos zufolge mit seinem Regiment 1941 den Vormarsch der deutschen Armee 28 Kilometer vor Moskau gestoppt), zu einer orthodoxen Kirche und allerlei anderer Sehenswuerdigkeiten.

Eine davon war mit einer Seilbahn zu erreichen, die an sich schon eher eine Sehenswuerdigkeit denn ein vertrauenserweckendes Verkehrsmittel war. Auf dem Berg gab es dafuer dann auch ein Marmordenkmal eines Apfels zu sehen. Almaty, oder Alma-Ata, heisst naemlich uebersetzt „Grossvater des Apfels“. Wieso auch immer.

Mittagessen gab es traditionell kasachisch in einer traditionellen Jurta. Bezeichnend der folgende Dialog mit dem Kellnerl, der freundlich fragt:
„Moechten Sie Pferdemilch?“
„Nein, danke.“, antworte ich.
„Ok, dann also Kamelmilch.“, folgert er messerscharf und stellt eine Schale vor mich auf den Tisch.

Dazu gab’s dann getrocknetes Pferdefleisch und allerlei andere Leckereien. Manches gar nicht mal so schlecht.



Dann noch eine kurze Exkursion mit dem Bus durchs Wintersportgebiet (Almaty liegt am Fusse einer Gebirgskette, die bis zu ein paar tausend Meter hoch ist. Ralf Schuhmacher geht in der Gegend uebrigens jagen und der Taxifahrer von einigen von uns gestern ist – natuerlich – ein guter Freund von ihm.), Blick auf das Eisstadion und einige etwas verblasst wirkende Kinderkarussells, Picknickplaetze und andere Vergnuegungsinfrastruktur, die ihre besten Tage allerdings schon gesehen hat. Sozialistischer Charme und irgendwie eine Ahnung eines Blicks in vergangene (Sowjet-) Zeiten. Wie uebrigens oefter in Osteuropa, wenn auch in geringerem Ausmass. Oder eben in Oesterreich...

Kurz noch an einer heissen Quelle haltgemacht, die allerdings gar nicht pittoresk aus einem rostigen Rohr troepfelt und dann uebers Einkaufszentrum (Souvenirs, Souvenirs) wieder ins Sanatorium.

Kamelmilch schmeckt uebrigens gewoehnungsbeduerftig, Pferdemilch gar nicht.

P.S. Ein paar erste Bilder gibt es hier.

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