Sonntag, 17. Juni 2007

Hambacher Fest

Zum 175-jährigen Jubiläum des Hambacher Festes, das hier hartnäckig als 'Wiege der deutschen Demokratie' bezeichnet wird, gab es auf dem Schloss einen Kongress zu Pressefreiheit in Europa.

Allerlei honorige Presseexperten beschwerten sich dort zwischen reichlich schwarz-rot-goldenen Flaggen wahlweise über die Aktivitäten der EU oder des Europäischen Menschengerichtshofes, die jeweils die Pressefreiheit in ihren Grundfesten erschütterten, oder umgekehrt über die Journalisten, die selbst die größte Gefahr für die Pressefreiheit, die ihnen als 'dienende Freiheit' von der Verfassung gewährt werde, darstellten,.



Gleichzeitig fand auch noch ein Jugendmedienworkshop statt, der die Veranstaltung im Schloss sowohl in Moderation als auch bei der Publikumsbeteiligung an Lebendigkeit zum Glück weit übertraf.

Das Hambacher Schloss liegt auf einem Hügel und bietet einen beeindruckende Aussicht über die anliegenden pfälzer Weindörfer wie Deidesheim oder das AKW Philipsburg. Untergebracht waren wir allerdings im Tal, in Neustadt an der Weinstraße, mitten in der Bonner Republik.



Neustadt (Wstr) sieht aus wie aus dem Bausatz 'Kreisstadt, Deutschland 1986, Maßstab H0' von Faller zusammengesetzt. Es gibt dort malerische Gassen und Fachwerkhäuser, ein Hertie-Kaufhaus und sogar einen 'Kochlöffel'. Die Fußgängerzone wird beherrscht von einer enormen Anzahl an Metzgereien und Buchläden. Die genaue Ursache für die Kombination kann ich mir nicht erklären, ich finde sie jedoch irgendwie sympathisch. Bei den Metzgereien gibt es täglich ab 11 Uhr Dinge wie Fleischkepp und in den Bäckereien Kirschplotzen. Dazu dann 'pälzer' Wein, hier ist die Welt noch in Ordnung.

Dieses Gefühl schwindet dann allerdings relativ schnell als es a) mit der Deutschen Bahn b) weiter nach Mannheim ging. Aber das ist eine andere Geschichte.

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