Mittwoch, 14. September 2005

Exit, Exit, Exit

Morgens das Übliche: In stockfinsterer Nacht aufstehen (kurz an einen Adventskranz denken – was macht ihr eigentlich Sylvester?), erstaunlich gutes Frühstück und um nullsiebenhundertundsoweiter im Seminarraum auf – das ist jetzt neu - die anstehende Geiselnahme vorbereitet werden.


(Irgendjemand hat auch noch geträumt, dass von den Jungs, die uns gegen kurz nach vier mit ihren „Links-Zwo-Drei-Vier“-Gesängen geweckt haben, der letzte in der Reihe eine gelbe Rundumleuchte auf dem Stahlhelm hatte. Aber so etwas gibt es wohl nicht einmal bei der Bundeswehr... Oder?)

Also, raus aus der BW-Bettwäsche, rein in den Hörsaal, weiter in den Mercedes Sprinter und direkt mit dem Gesicht in den Matsch. Um sich die Augen verbinden und die Hände fesseln zu lassen. Was auch für die nächsten vier Stunden so blieb.

Und hier eröffnet sich dann ein weites Feld von Leibesvisitationen über Warnblinkanlagen bis hin zu albanischer Musik, wunden Knien, bemerkenswert höflichen und fürsorglichen Soldaten, unbequemen Schwimmbrillen, ungewollten Schnappschüssen, entwürdigenden Fragen, schmerzenden Schultern und noch viel schmerzhafteren Dilemmata. Und vielem mehr. Nichts jedenfalls was man in aller Kürze und womöglich noch pointiert erzählen kann, dafür war es für jeden einzelnen auch zu individuell (by the way: A., ich denke auch immernoch drüber nach, war aber schon richtig! ;-)).Und irgendwie haben alle glaube ich noch ein wenig damit zu tun und ich kann jede einzelne Reaktion eigentlich ganz gut nachvollziehen.

Ob das ganze einen Lerneffekt oder Mehrwert hatte weiß ich nicht. Es war jedenfalls eine Erfahrung.

Und so manches davon hat uns auch noch die ganze Rückfahrt in Cruising-Christian's Bus zusätzlich zur Klassenfahrtstimmung ("Das Niveau ist wo es hingehört: ganz unten.") in der letzten Bank begleitet.

Bratwurst, Schmöckwitz, Bier, Bett.

Keine Kommentare: