Montag, 12. September 2005

Fahnenappell

Ohne scheiß, Aufstehen ist hier um 05:25. Nix für den Möller. Duschen sind zu heiß (für die meisten jedenfalls) aber dann geht’s am Hubschrauberlandeplatz vorbei zur Kantine/Messe/Kasino (oder wie auch immer das bei den Bundis heißt) wo gefrühstückt wird. Etwas gewöhnungsbedürftig zwar, bei der Brötchenausgabe ein paar Dutzend Soldaten in Flecktarnanzug in einer Reihe zu sehen, die alle ihr G36 umgehängt haben, aber das Frühstück ist wirklich gut.


Kurz vor sieben gibt es dann tatsächlich (wie ich es mir am Vorabend im Bus gewünscht habe) beim Fahnenappell eine Trompete, die die gesamte Kaserne beschallt. Dann um „nullsiebenhundertdreissig“ pünktlich im Seminarraum, wo unser eigener Major (anders als ich es mir am Vorabend im Bus gewünscht hätte ohne Säbel an der Seite) uns etwas über Antipersonenminen erzählt. Dann ins Feld selbst Minen entdecken. Klappt kein Stück. Wir wären alle circa sieben Mal in die Luft geflogen und der „Mayor“ hätte uns als erstes auf dem Gewissen gehabt, da er den Draht eben einfach nicht gesehen hat... Dort lernte ich auch, dass etwas, was knallt und blau ist eine „Handgrante, üb“ ist. Später am Abend lernte ich mit der Bockwurstkönigin im OffzHeim (find ich super, diese Abkürzungen) noch einige Dienstgrade und Schulterklappen auswendig sowie die Getränke- und Speisepreise dort zu schätzen. Ersteres fand unser ehemaliger Bundi O. etwas anstrengend, letzteres vor seinem Teller Pommes dann doch eher gut. Müde, fertig, ungeduscht, gesiezt und ausgebuht ist um zweiundzwanzighundert Zapfenstreich.

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